Dienstag, 15. September 2015

Android 4.4 KitKat: Neues Betriebssystem offiziell vorgestellt

Nach Wochen voller Erwartung hat Google soeben die neuesteAndroid-Version 4.4 vorgestellt, die zum ersten Mal nach einer konkreten Süßigkeit benannt wurde: KitKat. Neben vielen Änderungen unter der Haube, die das System auch für schwächere Hardware handlebar machen, konzentriert sich diese noch stärker als zuvor auf das Google Play-Angebot.
Aktuelles Ereignis: Dieser Artikel behandelt ein sich entwickelnde Story und wird laufend aktualisiert. Bitte Seite aktualisieren, um die neueste Version abzurufen.
Durch die Leaks der vergangenen Wochen, die sich viral durch diverse Publikationen ausbreiteten, war es Google möglich, Android 4.4 zusammen mit dem Nexus 5 ganz ohne große Veranstaltung und Live-Stream zu präsentieren. Und so stellte man das lange erwartete KitKat kurzerhand auf dem offiziellen Google Blog vor. Hier die Neuerungen:

Performance

Android 4.4 zielt darauf ab, Android noch mehr Menschen näher zu bringen. Um dies zu ermöglichen, wurde unter anderem der Arbeitsspeicher-Hunger des Launchers und diverser Google-Apps reduziert, sodass nun 512 MB RAM völlig genügen sollen. Der Chrome-Browser beispielsweise verbraucht laut Android-Chef Sundar Pichai rund 16 Prozent weniger RAM zur Ausführung als noch unter Jelly Bean.
Dennnoch geht Google damit das Android bisher nachgesagte Problem der Fragmentierung offensiv an: Android 4.4 ist im Ergebnis ein Betriebssystem, das laut Google auf einer breiten Basis alter wie neuer Geräte läuft. Allerdings werden ältere Nexus-Modelle wie das Nexus S und sogar das Galaxy Nexus nicht — zumindest nicht offiziell — in den Genuss von Android 4.4 kommen.
Aber nicht nur für Low-End-Geräte ist KitKat optimiert: Pichai betont, dass 4.4 ein „cutting-edge OS“ sei, das designt wurde, um auch auf High-End-Hardware zu laufen. Vielmehr habe Google es geschafft, eine einzige Betriebssystem-Version auf allen Android-Smartphones gleichermaßen lauffähig zu machen: „Wir machen uns auf den Weg, die nächste Milliarde Android-Nutzer zu erreichen — und das möchten wir mit der neuesten Android-Version tun.“

Look & Feel

android-4-4-durchsichtige-leisten android-4-4-transparente-leisten
Der Launcher von Android 4.4 wurde generalüberholt. So verläuft das Hintergrundbild jetzt, ähnlich wie schon bei Geräten von Motorola, auch unter der Statusleiste und den Navigationsbuttons. Im App-Drawer sind viele Navigationselemente verschwunden. So werden beispielsweise Widgets nun wieder – wie in Zeiten vor Android 4 – über einen Langdruck auf eine leere Stelle am Homescreen hinzugefügt.
android-4-4-immersive-mode
Ein neuer so genannter Immersive Mode soll überflüssige UI-Elemente ausblenden, wenn der Nutzer Medien wie Videos, Bücher oder Spiele konsumiert. Versehentliche Taps auf den Software-Home-Button in Games dürften damit der Vergangenheit angehören.

Anwendungen

Google Now ist im neuen Launcher als zusätzliche Seite am Homescreen verfügbar. Überdies kündigte Google an, Now in Kürze zu erweitern – zahlreiche zusätzliche kontextrelevante Informationen sollen dem Nutzer dann angezeigt werden.
Auf kompatiblen Geräten – momentan wir dabei Hardware-seitig zwingend ein Gerät mit Snapdragon 800-SoC vorausgesetzt – kann Android 4.4 nun auch mit ausgeschaltetem Bildschirm auf die Phrase „OK Google“ reagieren und Suchanfragen starten oder Google Now-Befehle entgegennehmen. DieSprachsuche soll zudem schneller sein und den Nutzer besser durch die Suche begleiten — ein Dialogsystem à la Siri kommt in den Sinn.
Eine Generalüberholung hat der Dialer erhalten. Jene App, in der man Telefonnummern eingeben kann, errät nun auch bereits während des Wählens besser, wen man anrufen möchte. Erhält man einen Anruf von einer unbekannten Nummer, zeigt die „Caller ID“-Funktion anhand einer Datenbank von Betrieben bereits an, um wen es sich handeln könnte.
Für Entwickler stellt Google mit Android 4.4 neue Schnittstellen (APIs) zur Verfügung, die ihrerseits zum Flüssigen Betrieb von KitKat beitragen. Wie schongerüchtehalber bekannt, werden WebViews nun von mit Hilfe von Quellcode des Chromium-Browsers dargestellt. Dies erlaubt das Einbinden komplexerer HTML5-Elemente. Die ebenfalls schon vorab bekannt gewordene Unterstützung für Infrarot-Sender ist ebenfalls vorhanden. Um das Drucken vom Android-Smartphone oder -Tablet aus noch einfacher zu gestalten, wurde auch für die Druckerumgebung ein eigenes Framework eingeführt. Wollen mehrereAnwendungen das System innerhalb einer kurzen Zeitspanne mehrmals aufwecken, so werden diese Apps zukünftig gebündelt, das Smartphone nur einmal geweckt und Strom gespart.

Wann kommt Android 4.4 auf mein Gerät?

Auf dem mit Android 4.4 KitKat vorgestellten Nexus 5 ist Android 4.4 bereits vorinstalliert, aber natürlich werden auch die restlichen Nexus-Geräte in den Genuß von KitKat kommen. In den „nächsten Wochen“, so Google, werde das Update für die Nexus 4, 7 und 10 sowie für die Google Play-Editions vonSamsung Galaxy S4 und HTC One erscheinen. Traditionell sollte man dieGoogle-Seite für Factory Images im Auge behalten, um schnell an das Update zu gelangen.
Bei Nicht-Nexus-Geräten ist die Anfertigung und Auslieferung eines Updates auf Android 4.4 vom Gerätehersteller und den Mobilfunkprovidern abhängig. Bis die meisten Geräte von Samsung, HTC, LG und Co. auf KitKat aktualisiert werden, gehen gewiss noch einige Monate ins Land – wenn überhaupt. Alternativ hat man als Nutzer die Möglichkeit, sich ein Custom ROM wie dieCyanogenMod zu installieren. Das CM-Team bietet erfahrungsgemäß bereits wenige Tage oder Wochen nach Herausgabe des Quellcodes einer neuen Android-Version darauf basierende ROMs für diverse Geräte an.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen