Dienstag, 15. September 2015

Fire Phone: Amazon stellt eigenes Smartphone mit Pseudo-3D-Perspektive und innovativem Scanservice Firefly vor

Wie erwartet hat Amazon heute sein erstes eigenes Smartphone offiziell vorgestellt, das Fire Phone. Dessen Software basiert auf dem eigenen Android-Fork Fire OS in der neuesten Iteration 3.5 und bringt einige sehr innovative Funktionen mit. Vorerst ist das Smartphone exklusiv über den US-Netzbetreiber AT&T erhältlich.
Hardwareseitig besitzt das Fire Phone ein 4,7 Zoll in der Diagonale messendes HD-IPS-Display mit 1.280 x 720 Pixeln, einen 2,2 GHz Snapdragon 800-Prozessor und eine Adreno 330-GPU, unterstützt von 2 GB RAM. Die verbaute 13 MP-Kamera mit F/2,0-Blende und optischem Bildstabilisator soll laut Amazon-Chef Jeff Bezos bessere Bilder produzieren als die der Mitbewerber iPhone 5s und Galaxy S5, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen – ob dem so tatsächlich ist, bleibt abzuwarten. Für schnelle Schnappschüsse ist ein dedizierter Kamerabutton verbaut, mit dem die Kamera auch aus dem Standby gestartet werden kann. Was den Speicherplatz für die Fotos anbelangt, muss man sich keine Sorgen machen, denn Amazon bietet unbegrenzten Cloudspeicher für alle Bilder an, die mit dem Fire Phone geschossen wurden. Intern sind je nach Modell 32 respektive 64 GB Speicher verfügbar.
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Bezos ist sehr stolz auf die Verarbeitungsqualität des Geräts: So betont er in der Präsentation die abgerundeten Ecken und die im Spritzgussverfahren hergestellten Anschlüsse und die Buttons aus Aluminium. Darüber hinaus sollen die Stereolautsprecher einen besseren Sound produzieren als die meisten Smartphones. Wer lieber per Kopfhörer Musik hört – kein Problem. Im Lieferumfang befinden sich In-Ear-Kopfhörer mit Flachbandkabeln, die sich nicht selbst verknoten, so Bezos.
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Eine Besonderheit an dem Fire Phone sind vier stets aktive Kameras mit geringem Stromverbrauch auf der Vorderseite, unterstützt von Infrarot-LEDs. Diese teilen dem Gerät mit, wo sich der Kopf des Nutzers befindet und in welche Richtung er blickt. Dementsprechend ändert sich der Bildschirminhalt, etwa Wallpapers und der Lockscreen. Aber dieser Pseudo-3D-Effekt endet hier nicht, denn er ist auch Teil der Bedienung: Neigt man das Smartphone beispielsweise, so kann sich der Navigation-Drawer öffnen, oder durch Einstellungen scrollen. Wie diese neue Navigation in der Praxis funktioniert, muss sich aber noch herausstellen.
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Ein Amazon-Gerät wäre kein Amazon-Gerät, wenn es nicht mit den vielen Diensten verknüpft wäre, die der E-Händler mittlerweile in seinem Angebothat. So gibt es Zugriff auf den App Shop für Anwendungen und Spiele, der nach letzten Informationen mittlerweile über 240.000 Apps verfügt. Selbstredend besteht Zugriff zu Amazon Prime Movies und zum neuen Musik-Streaming-Dienst. Überdies ist ein Second-Screen-Service namens X-Ray an Bord, der anzeigt, was man sich aktuell ansieht. Auch eine AirPlay-ähnliche Technologie ist mit von der Partie, sodass Filme vom Smartphone auf den heimischen Fernseher gestreamt werden können. Zum Lesen von E-Books und Hören von Hörbüchern sind ebenso Dienste integriert: Amazons Immersion Reading und WhisperSync.
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Schließlich gibt es ein Feature mit der Bezeichnung „Firefly“. Mit diesem ist es möglich, Dinge aus dem Umfeld zu fotografieren und à la Google Goggles automatisch erkennen zu lassen. Aber Amazons Dienst geht noch einen Schritt weiter, denn der Nutzer hat nach der Erkennung die Option das Produkt sofort bei Amazon zu kaufen. Der bereits erwähnte dedizierte Kamerabutton aktiviert auch Firefly. Laut Bezos soll das Feature in der Lage sein über 100 Millionen Produkte zu erkennen – von Musik, Kunst, Objekten, Produkten, und Telefonnummern bis hin zu Filmen und Serien, die aktuell im Fernsehen laufen. Entwickler können ihre Apps mit SDKs ab sofort für Firefly und Dynamic Perspective fit machen.

Wie auch schon auf den Kindle Fire HDX-Tablets ist der Dienst Mayday an Bord, mit dem man sich als Nutzer rund um die Uhr kostenlose Hilfe von Experten per Videochat zur Bedienung des Gerätes holen kann. In der Regel soll die Wartezeit, bis ein Kundendienstler hilft, nur 10 bis 15 Sekunden betragen.
Das Smartphone ist bis aus Weiteres exklusiv über den US-Amerikanischen Mobilfunkanbieter AT&T erhältlich. Preislich schlägt das 32 GB-Modell mit Zweijahres-Vertrag mit 199 US-Dollar zu Buche, die 64 GB-Version kostet 100 US-Dollar mehr. Ohne Vertragsbindung wird ein Preis von 649 beziehungsweise 749 US-Dollar angegeben. Amazon versüßt diesen Preis allerdings noch mit einem kostenlosen Jahr Amazon Prime, bestehend aus Amazon Prime Lieferservice, Amazon Instant Video und Amazon Prime Music. Ob und wann das Gerät, abseits vom Importhandel nach Europa kommt, ist ungewiss.

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