Dienstag, 15. September 2015

Android pur: Deswegen ist der Google Now Launcher unerreicht

Die pure Google-Erfahrung ist endlich für fast alle in greifbare Nähe gerückt, ob Nexus-Besitzer oder nicht. Das sind gute Nachrichten, nicht nur für Google-Freunde. Wir erklären, warum.
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© ANDROIDPIT
Der Google Now Launcher - anfänglich als Google Experience Launcher bekannt - ist die unverwässertste Google-Erfahrung, die man ohne ein Nexus-Gerät haben kann. Bis zuletzt herrschte eine Zwei-Klassen-Gesellschaft aus Nexus-Inhabern und dem Rest. Nur erstere kamen in den Genuss der häufigen Google-Updates und des schlanken, geradlinigen und durch Google Now einfach höchst intelligenten Launchers an vorderster Front des mobil-technologischen Fortschritts. Das hat nun ein Ende. Jeder Nutzer mit Android 4.1 und neuer kann ihn nun im Play Store herunterladen.

Warum ist der Google Now Launcher toll?

Das Android-Ökosystem ist voll von Launchern, die alle möglichen Arten von Nutzererfahrungen versprechen. Hier ist für jeden etwas dabei. Allerdings ist ein Großteil davon von dem einen oder anderen größeren Manko geplagt, sei es das Fehlen von Ressourcen (Entwickler, Geld, und so weiter), das sie schnell unzeitgemäß und teils wenig performant macht oder sei es die Unübersichtlichkeit aufgrund unnötiger Optionsüberfrachtung. Wer eine Systemoberfläche wünscht, die einfach nur funktioniert, der kommt am Google Now Launcher nicht vorbei.
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Der Homescreen (links) und die entsprechenden Einstellungen (rechts). / © ANDROIDPIT

Was kann der Google Now Launcher?

Pures Android ist der Ursprung, an dem sich jeder Launcher, jedes Custom-ROM und jeder Herstelleraufsatz  orientiert, und das hat etwas für sich. Keine Schnörkel bremsen ihn aus. Homescreens gibt es nur so viele, wie tatsächlich gebraucht werden (ergo fallen leere Seiten weg), Ordner lassen sich ganz einfach durch das Ziehen einer App auf eine andere erstellen, Hintergrundbilder und Widgets werden über einen längeren Druck auf das Display hinzugefügt, der Schnellzugriff auf die meistgenutzten Apps im Dock ist unkompliziert,  und der Assistenzdienst Google Now ist sichtbarer als bei jedem anderen Launcher. Für ihn ist der ganz linke Homescreen fest reserviert, und hier werden permanent kontextual relevante Informationen zusammengetragen, damit sie zur Verfügung stehen, wenn der Nutzer sie benötigt: Fahrtzeiten zu bestimmten Orten, Verkehrsanbindungen, Informationen zu umliegenden Orten, Sportergebnisse, das Wetter, Erinnerungen und mehr. Und alles ist standardmäßig per Sprachbefehl abrufbar.
Es hilft, wenn man Googles intelligente Dienste schätzt und wünscht, denn um die geht es hier. Gerade die Smartphone-Steuerung per Sprache ist Google wichtig und hier besser umgesetzt als sonst irgendwo. Wer all das nicht braucht, kann Google Now und die Sprachsteuerung aber auch deaktivieren und hat dann ein noch schlankeres, schlichtes aber hübsches System ohne Schnickschnack. Letzteres kann man nicht oft genug sagen, und es ist Vor- und Nachteil in einem.
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Der App-Drawer (links) und die erste Ansicht von Google Now (rechts). / © ANDROIDPIT
Denn der Performanz des Launchers steht die relative Optionsarmut gegenüber, welche Hardcore-Nutzer enttäuschen wird, während der Rest damit keinerlei Probleme hat, denn 90 Prozent aller Nutzer wollen nur das, was sie offensichtlich brauchen. Deswegen ist iOS so beliebt.

Hinweis!

Dies ist und bleibt nur ein Launcher! Wer pures Android durch und durch wünscht, muss weiter gehen (im Sinne eines Custom-ROMs), denn der Launcher legt sich “nur” über oberflächliche Aspekte des Systems. Einstellungen beispielsweise werden nicht angepasst. Das heißt natürlich, dass der Launcher ein langsames oder per Herstelleraufsatz überladenes System nicht plötzlich schnell macht, zumindest nicht rundum. Zumindest aber den Bereich der Homescreen-Interaktion kann flüssiger werden. In jedem Fall geht dieser Launcher einen großen Schritt in Richtung puren Androids und ergibt durchaus Sinn für unerfahrene Nutzer, die ihr Smartphone nicht rooten wollen.
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Weitere Informationen von Google Now, die durch das Herunterscrollen sichtbar werden. / © ANDROIDPIT

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